No Poo – diesen Begriff habt ihr vielleicht schon einmal gehört, egal in welchem Zusammenhang 😉 Ich möchte euch hier alles über diese Methode und das Waschen ohne Shampoo erzählen und meine ganz persönlichen Erfahrungen sowie Tipps und Tricks daraus mit dir teilen! Doch zunächst:
No Poo bedeutet wörtlich übersetzt soviel wie „kein Scheiß“, aber keine Sorge, damit sind keine Verdauungsvorgänge gemeint 😉
Vielmehr bezieht es sich darauf, seinen Haaren „keinen Scheiß“ mehr zu geben, also keine künstlichen Shampoos, Conditioner und andere Produkte, die viel chemische und teils bedenkliche Zusätze enthalten. Diese sind weder natürlich noch unbedingt gut für unser Haar.
Teilweise lassen sie Haare zwar gut ausschauen, oft täuscht das jedoch und es ist viel mehr eine Schicht, die sich um die Haare legt und keine Nährstoffe mehr daran lässt (Stichwort: Silikone!).
Bei No Poo geht es darum, seine Haare nur noch mit ganz natürlichen Mitteln zu waschen und zu behandeln. Das reicht von Roggenmehl, Natron, Aleppo- oder Haarwaschseifen, Apfelessig und natürlichen Ölen bis hin zu extremeren Varianten wie nur noch mit Wasser waschen (Water Only) oder gar nicht mehr zu waschen (Sebum only).
Ganz neu ist dieser Trend nicht, aber hat jetzt in der Corona-Pandemie und in Zeiten von Selbstisolation und Quarantäne ein ganz neues Aufleben erfahren.
Für die No Poo Methode haben die meisten Frauen und Männer ganz unterschiedliche Gründe. So wollen viele schlicht ihr Haar weniger waschen müssen, und damit Zeit und Nerven sparen. Es gibt jedoch sehr vielfältige Gründe, sich an eine Haarwäsche und Pflege ohne Shampoo auszuprobieren:
Eins vorweg: No Poo steht zwar für „No Shampoo„, das bedeutet aber nicht, dass die Haare nicht gewaschen werden!
Es gibt viele natürliche Haarwaschmöglichkeiten, wie Roggenmehl, Natron, Lavarerde oder Apfelessig. Zudem gibt es noch die „Water-Only“ Variante, bei der die Haare wirklich nur mit (warmen) Wasser gewaschen werden.
Das Waschen ist sogar essenziell, da durch das Haarfett (das sogenannte Sebum) in den Haarlängen und Spitzen verteilt werden soll.
die Umstellung bei der No Poo Methode dauert unterschiedlich lange und ist ganz individuell von verschiedenen Faktoren abhängig. Bei mir hat die Umstellung mit Water Only etwa 6 -8 Wochen gedauert, es kann aber auch bis zu drei Monaten dauern. Folgende Punkte solltest du dabei beachten:
Insgesamt lässt sich sagen: Die Umstellung wird Zeit dauern! Und ja es wird teilweise nicht leicht oder sogar nervig sein. Aber das Ergebnis lohnt sich, also bleib geduldig. Solltest du nach 6 Wochen gar keine Besserung erkennen, probiere etwa eine Stufe „niedriger“ zum Beispiel erst einmal mit Roggenmehl oder Natron waschen als nur noch mit Wasser.
Zum Glück gibt es eine ganze Menge an Alternativen für herkömmliches Shampoo aus dem Laden. Einige davon möchte ich dir vorstellen:
Bei allen Methoden spielen zwei Faktoren eine entscheidende Rolle: Massieren und Bürsten.
Ich benutze übrigens diese Wildschweinborstenbürste, die ich dir sehr empfehlen kann. Ich benutze die Bürste bereits seit mehr als 10 Jahren, was die anfängliche höhere Investition auf jeden Fall rechtfertigt. Bitte achten darauf, deine Bürste regelmäßig zu reinigen 🙂
Solange ich mich erinnern kann habe ich meine Haar sehr oft gewaschen. Ich habe schnell fettendens Haar, das am Ansatz wirklich spätestens nach 2 Tagen wieder sehr fettig ist und dazu trockene Spitzen. Also genau das Gegenteil von dem, was frau will 😉
Ich konnte meine Haare nie viel länger als bis knapp unter die Schulter wachsen lassen (zumindest nicht gesund), da sie immer schnell brüchig waren. Ich hatte immer das Gefühl, das Fett, was ja nicht anders als körpereigene Pflege für das Haar ist, ist am Ansatz zu viel und wird aber in den Spitzen gebraucht.
Ich habe schon sehr viele No Poo Methoden ausprobiert. Darunter Roggenmehl, Lavaerde und Natron. Auch Aleppo Haarwaschseife habe ich getestet. Leider war das alles nichts für mich und ich habe nie die gewünschten Resultat bekommen:
“ Mein Wunsch: Gesundes Haar bis in die Spitzen, welches ich nur selten (einmal in der Woche) und ohne künstliche Stoffe waschen muss.“
Zuletzt habe ich Naturkosmetik für meine Haare verwendet. Während der Corona und Home-Office Zeit habe ich auch mal nur alle 4 Tage die Haare gewaschen. Im Büro wäre das undenkbar gewesen.
Ich habe fast schon aufgegeben, einen Weg zu finden, meine Haare auf natürliche Art weniger fetten zu lassen und meine Haare endlich wachsen lassen zu können. Da hat mein Freund mich auf No Poo mit Water only gebracht. Er hatte es quasi im Alleingang einfach mal bei ihm selbst probiert und seine Haare sahen toll aus. Bei ihm hat es gut geklappt (er hat aber auch sehr kurze Haare).
Ich kannte die Methode, habe mich aber nie daran getraut, da ich mir einfach nicht vorstellen konnte, dass das klappt. Nur mit Wasser waschen? Wie werden die Haare denn dann sauber? Zudem hatte ich auch nie die Zeit und Geduld, für einige Wochen mit sehr fettigen Haaren rumzulaufen.
Da nun aber Corona kam und alles änderte und die Bundesregierung die Lockdown verlängerte, dachte ich, dies ist wirklich die ideale Gelegenheit dafür (yay). Denn daheim und im Videocall stören fettige Haare niemanden.
Ich möchte euch mit meinem Erfahrungsbericht mitnehmen über die Zeit und meine Eindrücke und Erfolge sowie meine ganz persönlichen Tipps mit euch teilen. Ich nutze die Water only Methode, wasche meine Haare also wirklich nur mit warmen Wasser.
Das erste Mal waschen nur mit Wasser! Ich kann mich gar nicht daran erinnern, dies jemals davor getan zu haben. Und das merkwürdigste?
Es fühlt sich nicht merkwürdig an! Sondern ganz natürlich, sich nicht noch irgendwelche Dinge in die Haare zu schmieren.
Gleich nach der Haarwäsche merke ich: Mein Haar fühlt sich viel griffiger an als davor. Auch kommt es mir so vor, als hätte es weniger Wasser aufgenommen. Vielleicht liegt das an dem Sebum. Fettig ist es trotzdem noch, auch wenn weniger als vor der Wäsche.
Mein Haar ist extrem fettig. Das ist wirklich sehr unschön und in normalen Zeiten undenkbar für mich. Aber ich will durchhalten. Vor allem jedes Mal, wenn ich daran denke, doch wieder mit Shampoo zu waschen, erscheint eine kleine Stimme in meinem Kopf. Denn meine Haare selbst scheinen es zu lieben! Meine Längen und Spitzen sind unglaublich weich und fühlen sich so gesund an, wie noch nie. Auch trocken sind sie nicht mehr. Und das nach nur zwei Wochen! Ich bin begeistert. Sollte dies etwa der heilige Gral für meine Haare sein? Abwarten, denn am Ansatz sind sie immer noch sehr fettig.
Brav bürste ich meine Haare täglich mindestens 100 Mal (ich zähle mit!)
Ich liebe es, in meine Spitzen zu fassen. So weich, so gesund und das trotz meiner blondierten Haare. Auch Schuppen habe ich keine. Was jedoch nervt ist, dass sich der Kopf manchmal warm anfühlt, weil die Haare oben durch das Sebum sehr dicht anliegen. Ich beschließe, meine Haare öfter zu waschen, denn das hilft sehr und sie sind danach weniger fettig.
Ein Tipp: Wenn du einen Seitenscheitel hast, mache dir beim Duschen einen Mittelscheitel oder teile die Haare in der Kopfhaut in einzelne Partien ein uns „bearbeite“ so sie. So kannst du das Sebum leichter und gleichmäßiger verteilen. Bürste zudem die Haare vor dem Waschen gründlich.
Leider sind meine Haare auch nach dem Waschen nicht wirklich sauber. Sie sind wirklich sehr fettig und das ist extrem unangenehm. Ich verstehe wirklich jeden, der hier abbricht. „Zum Glück“ muss ich dank Corona außer zum einkaufen und spazieren gehen nicht aus und dem Haus und Freunde treffen ist ja auch nur online möglich. Sonst wäre ich ansonsten gerade sehr am hadern. Denn das ist wirklich nicht schön (ich erspare euch die Bilder). Aber angeblich soll ja in den nächsten Wochen irgendwann mal ein Wunder geschehen und die Kopfhaut reguliert sich von selbst und fettet nicht mehr so sehr
Ich hoffe es wirklich, sonst ist das wirklich nichts, dass ich länger machen kann. Aber ich habe ja gesagt, ich gebe dem ganzen seine 10 Wochen und eine bessere Gelegenheit für dieses Experiment als jetzt im Lockdown wird wohl nie wieder kommen. Das hoffe ich zumindest…
Meine Friseurin ruft mich an, um einen neuen Termin auszumachen. Was soll ich nur sagen? Ich trau mich gar nicht, ihr davon zu erzählen und so zum Friseur will ich erst recht nicht.
Immer noch sind die Haare sehr fettig. Ich wasche weiterhin alle 4 Tage und bürste fleißig.
Jedoch ein Tipp: die Haare nur einmal über den Ansatz und dann nur noch in die Spitzen bürsten, bzw. von unten nach oben. Sonst habe ich das Gefühl die Bürste verteilt das ganze Fett nur wieder am Ansatz und die Haare sind danach oben fettiger als davor (macht Sinn, oder? :D)
Die Spitzen sind weiterhin so weich wie nie zuvor und glänzen. Ich habe auch das Gefühl, sie sind schon ein gutes Stück gewachsen
Haare waschen dauert ewig und irgendwie macht es keinen Spaß, wenn man weißt dass die Haare danach auch nicht richtig „sauber“ sind. Weniger fettig zwar schon, aber ganz raus geht es nicht. Ich bin mal gespannt, wie sich das noch entwickelt.
Seit längerer Zeit war ich mal wieder im DM und habe fast einen Schock bekommen – wie viele Produkte es eigentlich für die Haare gibt, was das für eine Ressourcenaufwand an Plastik (und damit Erdöl) und chemischen Stoffen ist, die das Wasser verpesten. Und nicht zuletzt, wie viel Geld man dafür ausgibt! Das ist wirklich verrückt. Und das sollte ich alles wirklich nicht mehr brauchen? Das kann man so leicht ersetzten?
Mittlerweile habe ich mich daran gewöhnt, dass meine Haare immer ein bisschen „fettig“ sind und ehrlich gesagt glaube ich auch, dass es von Natur aus nicht so ist, dass die Haare jemals komplett sauber und fettfrei sind.
Aber gut, wir leben ja in einer modernen Welt und mein Ziel soll es auf jeden Fall sein, mit dieser Methode auch in einem normalen Büroalltag (egal wann das wieder sein wird) überleben zu können bzw. mich wohlzufühlen.
Ich kämme die Haare gerade nicht mehr so gerne, da ich das Gefühl habe, dass sie dadurch noch fettiger werden. Meine Bürste wird auch sofort wieder voller „Staub“ (eigentlich Talg). Ich kämme meistes nur noch die Spitzen. Meine Haare leiden ein wenig darunter und brauch auf jeden Fall mehr Pflege durch Bürsten.
Die Lösung: Eine Bürste für die Bürste! (was es nicht alles gibt 😀 wieder etwas gelernt). Also habe ich mir im Internet auf den gängigen Seiten ein Säuberungs-kit bestellt:
Dann der Mini-Durchbruch:
Auch wenn das Fett durch das Waschen nicht komplett weggeht, schauen die Haare auch noch zwei Tagen nach dem Waschen noch gut aus! So würde ich mich sogar ins Büro trauen, und das soll schon was heißen 😉 Insbesondere auf der Seite, wo der Seitenscheitel liegt, sogar gar nicht fettig! Das hatte ich bis jetzt noch gar nicht und freue mich total über die Erfolge 🙂 So kann es weitergehen
Ich merke, wie wichtig das Waschen der Haare mit Wasser ist. Aktuell wasche ich sie zweimal in der Woche. Danach sind sie an den Spitzen wirklich soo viel weicher. Vielleicht werde ich nie nur auf einmal waschen in der Woche kommen, aber wenn meinen Haaren das gefällt und sie dadurch so weich und gesund sind, nehme ich das gerne in Kauf 🙂
Mittlerweile muss ich langsam einmal zum Friseur (zum Glück haben diese wieder aufmachen dürfen), habe aber ein bisschen Angst davor. Ich will auf keinen Fall, dass dort meine Haare wieder chemisch gewaschen werden oder irgendwelche Mittel reingegeben werden. Vielleicht muss ich mir den ein oder anderen blöden Spruch gefallen lassen, aber ich denke Friseure haben schon schlimmeres gesehen 😉
Meinen Haaren geht es weiterhin sehr gut. Sie sind so griffig und weich in den Spitzen, wie nie zuvor. Manchmal gebe ich nach dem Waschen noch ein paar Tropfen Olivenöl in die feuchten Spitzen.
Auch mit Schuppen habe ich weiterhin gar keine Probleme. Jedoch muss ich mich immer erinnern, die Haare 100 Mal am Tag zu kämmen( und oft kommt das auch nicht ganz hin).
Mittlerweile habe ich eine neue Bürstmethode für mich entdeckt. Ich bürste nicht mehr vom Scheitel an, sondern nur in den Längen bzw. von da, wo die Haare nicht mehr an der Kopfhaut liegen. So verteile ich den Talg nicht mehr an der Kopfhaut, sondern nur den Spitzen direkt. Nur vor dem Waschen, wenn sie wieder fettig sein „dürfen“, bürste ich sie vom Ansatz an.
Das funktioniert ganz gut und ich habe keine Probleme, damit in die Öffentlichkeit zu gehen (auch wenn das zurzeit sowieso eher selten der Fall ist). Ganz „fettfrei“ sind sie nicht, aber es ist im Vergleich zum Anfang wirklich deutlich weniger geworden! Also weiter durchhalten. Meine Haare (insbesondere meine Spitzen) danken es mir.
Wow, jetzt mache ich das Experiment schon fast zwei Monate. Ursprünglich habe ich mir ja erst einmal einen Monat für das Austesten gegeben. Und ich muss sagen – ich will es gar nicht mehr anders. Meine Haare in den Längen sind so unglaublich weich, glänzend und fühlen sich so gesund an. Ich kann mich gar nicht erinnern, dass sich meine Haare jemals so angefühlt haben. Sie sind mittlerweile auch ein gutes Stück gewachsen und noch längeren Haaren steht jetzt nichts mehr im Weg,. Auch der Ansatz ist nach 3 Tagen immer noch fettfrei. Für mich ein riesiger Erfolg!
Mein einziges Problem ist auf der Seite des Seitenscheitels, bei der mehr Haare an der Kopfhaut anliegen: Dort sind die Haare unter der „obersten“ Schicht fettig, weil ich das beim Waschen nicht rausbekommen habe. Darauf muss ich bei meiner nächsten Wäsche noch einmal achten. Das ist aber wirklich mein einziges Problem gerade. Wenn man bedenkt, dass ich wirklich gar keine Produkte mehr nutze! Kein Shampoo, keine Spülung keine Kur etc. und meine Haare so schön und gesund wie nie zuvor sind, ist das schon verrückt.
Ich spare nicht nur das Geld (und Nerven!) ich muss auch weniger mitnehmen auf Reisen und tue der Umwelt was zugute – Das fühlt sich super und wirklich sehr befreiend an – ich bin begeistert! Zudem würde ich jetzt sagen, dass meine Übergangsphase vorbei ist. Trotzdem gebe ich hier weiterhin Updates, aber in etwas weiteren Abständen.
Die No Poo Methode ist zwar von der Bezeichnung her eine neue Methode, aber eigentlich besinnt sie sich auf ganz ursprüngliche Werte und Verhaltensweisen – und auf die Philosophie, mehr auf seinen eigenen Körper zu vertrauen, denn er weiß was wir brauchen. Ich hoffe mit meiner Anleitung und dem Erfahrungsbericht für Water Only konnte ich euch weiterhelfen. Für mich ist das Waschen ohne Shampoo ein Segen und das Beste, was meinen Haaren seit langem passiert ist. Gleichzeitig müsst ihr die No Poo Methode und seine verschiedenen Alternativen selbst ausprobieren, und für euch individuell herausfinden, was am besten funktioniert. Man braucht ein wenig Geduld und Zeit, doch das ist es wirklich wert – für euch, die Umwelt und euren Geldbeutel.
Ich halte euch hier weiter auf dem Laufenden!
Welche Erfahrung hast du mit No Poo gemacht? Schreibe mir dazu gerne einen Kommentar! Ich freue mich